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Äußeres Erscheinungsbild der Kirche 

Die hochaufstrebende Hallenkirche mit dem spitzen Turm inmitten des alten Kirchhofes, der von einem hohen Mauerring und Resten alter Wehrbauten umgeben ist, und der sich anschließende stattliche, zweiflügelige Pfarrhof bilden ein reizvolles, das Landschaftsbild prägendes Ensemble.

Rundgang um die Kirche

Der Außenbau besteht aus unverputzten Sandsteinquadern. Der Turm ist fünfgeschossig, die Obergeschosse sind durch profilierte Gesimse unterteilt. Im Erdgeschoss zeigt ein kleines Keilbogenfenster nach Norden. Im 1. Obergeschoss befinden sich große spitzbogige Fenster mit gekehltem Gewände und dreibahnigem Maßwerk gegen Norden und Osten. Das Gesims darüber ist hochgekröpft. Im 2. Obergeschoss finden sich wieder kielbogige Fensterchen, während im 4. Obergeschoss spitzbogige, mit zweibahnigem Maßwerk versehene Schallfenster den Turmkörper nach allen Seiten auflockern. Der achteckige, verschieferte Turmhelm wird flankiert von 4 Scharwachttürmchen und läuft sehr spitz in einem vergoldeten Turmkopf aus. Darüber erheben sich ein rautenförmiges Eisengitter mit Kreuz und ein vergoldeter Wetterhahn. An der Nordseite des Turmerdgeschosses findet sich die eingemeißelte Jahreszahl 1605. Dieser Jahreszahl begegnen wir auch über einem Wappenschild mit dem Monogramm WH, welches mit einem Rötelstift an die östliche Laibung der nördlichen Vorhalle  skizziert wurde. Über dem Wappenschild zeigt eine weitere Rötelzeichnung eine gotische Kirche mit spitzhelmigem, großem Turm, steilem Kirchendach mit Kreuzblume und Türmchen. Möglicherweise fassen wir mit WH den Turmbaumeister Wolf Hueber, der nach K. Sitzmann 1631 in Bayreuth verstorben ist, andererseits mit der Jahreszahl 1605 wohl das Baujahr des Turms, auch wenn Kaplan Schlegler berichtet: 1610 - in diesem Jahr wurde der Turm zu bauen begonnen unter Abt Peter III. Schönfelder (reg. 1608 - 1620).

Die östliche Giebelwand des Langhauses wurde um 1900 neu erbaut und mit einem neugotischen Maßwerkrundfenster versehen. Die von spitzbogigen Fenstern durchbrochenen Seitenwände des Langhauses sind durch Kaffgesimse, die Strebepfeiler noch durch Wasserschläge gegliedert. Die Pfeilerabschlüsse sind giebelförmig und mit Nasenblenden versehen. An der Nordseite finden wir zwischen den Strebepfeilern eine Vorhalle. Sie öffnet sich in spitzbogigem Gewände und dient als Seiteneingang. Im Inneren der Vorhalle Netzgewölbe mit Kehlrippen. Das Portal ist spitzbogig, das Gewände mit Kehlen sowie mit durchsteckten Rund- und Birnstäben profiliert. Den Türflügeln sind Lindenholzschnitzereien mit Fruchtbündeln und Ohrmuschelwerk aufgelegt. Am Mittelpfosten Hermenkaryatide, im Tympanon Ranken mit Blüten, Früchten und Engelskopf (2. Hälfte des 17. Jh.). 

Die Westfassade wird durch zwei hohe Strebepfeiler gegliedert, deren Abschlüsse giebelförmig in Nasenblenden auslaufen. Zwischen den beiden Pfeilern ist die Vorhalle zum Hauptportal eingezogen, die sich im Spitzbogen öffnet. Die Gestaltung entspricht der des Nordportals. An den Außenkanten der Fassade sind die Strebepfeiler diagonal gestellt. Sie sind durch Kaffgesims und Wasserschläge geteilt. Im Mittelteil der Westfassade spitzbogiges Fenster mit vierbahnigem Maßwerk, daneben Treppenturm mit doppelter Wendeltreppe, die zur Empore führt. An den Wänden des Langhauses konnten mindestens elf verschiedene Steinmetzzeichen festgestellt werden, was für die Tätigkeit einer Bauhütte im Auftrag des Klosters Langheim spricht.

In der Vorhalle des Hauptportals ist rechts an der Wand eingemeißelt: ERBAUT 1537. An dieser Stelle sei vermerkt, dass die jetzige Kirche nach den Erkenntnissen der im Jahre 1982 erfolgten archäologischen Grabungen neben dem schon erwähnten karolingischen Bau noch einen romanischen und einen frühgotischen Vorgängerbau besaß. Kaplan Schlegler spricht im Hinblick auf die bestehende Kirche von einem im altdeutschen Stil errichteten Kirchenbau, den Bischof Weigand v. Redwitz am 09.07.1537 eingeweiht haben soll. Als seinen Erbauer sieht er jenen Baumeister an, der die Langheimer Klosterkirche, die am 06.05.1530 eingeweiht worden war, aufführte. Der spätgotische Altenkunstadter Kirchenbau war als dreischiffige Hallenkirche mit sechs Pfeilern erbaut worden, doch unterblieb die geplante Einwölbung des Langhauses wohl wegen der religiösen Wirren nach dem Bauernkrieg von 1525. Der Kirchenbau erfolgte unter dem Langheimer Abt Johann V. Faber (reg. 1510 - 1538).

Der ursprünglich spätgotische Chor wurde 1723 unter Abt Gallus Knauer barockisiert. Dabei wurden anstelle der gotischen Spitzbogenfenster vier barocke Rundbogenfenster eingefügt. Im südlichen Chorwinkel entstand zur gleichen Zeit eine barocke Sakristei. Die Annakapelle ist ein dreiseitig geschlossener Anbau von 1715 an der Langhaussüdseite. An der Nordseite, im Winkel zwischen Turm und Chor, ist schräg eine vorne offene Kapelle eingefügt. Die Öffnung ist mit der Jaheszahl 1760 bezeichnet. Im Inneren eine Pietà von dem Holzbildhauer Albert Doll aus Oberasbach in Baden von 1969. Westlich des Seiteneinganges befindet sich ein Ölberg. Christus mit den drei schlafenden Jüngern und ein Engel mit Kelch sind handwerkliche, gotisierende Sandsteinfiguren aus dem späten 17. Jh.