Ein ausgedehnter Pfarrsprengel gehörte zur Altenkunstadter Kilianskirche. Er reichte von den Ausläufern des Nordwaldes (Frankenwald) bis zum "Gebirg" auf der Jurahochfläche, von Kulmbach bis Redwitz a. d. Rodach und von Kirchleus bis Stadelhofen. Im Verlauf der Jahrhunderte wurden zahlreiche Orte ausgepfarrt, allerdings sind nicht von allen die genauen Daten überliefert. Wir wissen, dass Burgkunstadt vor 1200 selbstständig wurde, um 1300 Schwarzach, 1382 Modschiedel, 1477 Kirchlein.
Im Rahmen der Purifikation katholischer Pfarreien, in der eine seelsorgerlich zweckmäßige Zuordnung von Filialorten zum Pfarrort angestrebt wurde, kam es 1819 zum Streit. Kurz nach dem Tod von Pfarrer Eustachius Trost (07.07.1819) drohte die Situation zu eskalieren. Kaplan Georg Bachmann (1775 - 1832), der wie Trost ebenfalls Langheimer Zisterzienser war, vertrat nun die Altenkunstadter Interessen. In Rage gebracht hatte ihn die "Habsucht seiner angrenzenden Amtsbrüder" in Motschenbach und Burgkunstadt. Er bat beim Generalvikar in Bamberg um eine maßvolle Purifikation. Seine Argumentation belegte er mit Zeichnungen, die noch Pfarrer Eustachius Trost ein Jahr vor seinem Tod entworfen hatte. Auf einem dieser Blätter sind die Pfarrgrenzen vermerkt, wie sie seit der Abtrennung von Kirchlein im Jahre 1477 bis 1820 Bestand hatten.
Im April 1820 wurde in Bamberg über die Purifikation entschieden: Die Pfarrei Altenkunstadt verlor die Orte Mainklein, Redwitz, Geutenreuth, Krassach und Schammendorf sowie die Hälfte der Ortschaften in Wolfsdorf, Thelitz und Zettlitz. Entschädigt wurde die Pfarrei mit den Orten Baiersdorf und Prügel, nach Meinung von Bachmann allerdings "gerade ein Dreißigstel des Verlustes".