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Klosterpfarrei der Zisterzienserabtei Langheim

Wappen Kloster Langheim

Die Urpfarrei Altenkunstadt ist bis in die 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts hinein Würzburger Eigenkirche. Durch Tausch des Domherrn und Scholastikers Eberhard von Hohenberg zu Bamberg (als Pfarrer von Heidenfeld bei Schweinfurt) mit dem Würzburger Domherrn Albert von Ebersberg (als Pfarrer von Scheßlitz und Altenkunstadt) kam die Pfarrei Altenkunstadt mit Einwilligung der Bischöfe Wolfram von Würzburg und Werntho von Bamberg am 13.06.1333 an das Bistum Bamberg. Drei Jahre später, am 22. März 1336, überließ der Würzburger Bischof Otto II. von Wolfskehl dem Zisterzienserkloster Langheim das Patronatsrecht. Am 23.11.1336 inkorporierte schließlich der Bamberger Bischof Leupold II. von Egloffstein die Pfarrei Altenkunstadt dem Kloster Langheim. Fast das ganze 15. Jahrhundert hindurch behielt sich der Päpstliche Stuhl die Besetzung der Pfarrei vor, was deren damalige Bedeutung unterstreicht.

Der Abtei Langheim gelang es trotz der Wirrnisse der Reformation, ihre wichtigste Klosterpfarrei Altenkunstadt fast ein halbes Jahrtausend bis zur Säkularisation zu erhalten. Kaplan Georg Michael Schlegler berichtet in seiner Pfarrchronik von 1855: "Mit dem 25. Februar 1803 wurde die Klosterpfarrei Altenkunstadt gemäß dem Regensburger Reichsdeputationshauptschluss säkularisiert und ist seitdem eine königlich-bayerische Pfarrei." Der bayerische Staat konfiszierte das Vermögen und trat in sämtliche Rechte und Lasten der Abtei Langheim ein.

Der letzte Mönchs-Pfarrer aus Langheim, Eustachius Trost (1753 - 1819), führt die Namensliste auf der Gedenktafel des Priestergrabes an. Er war 22 Jahre hier in der Seelsorge tätig und starb 16 Jahre nach der Auflösung seines Klosters im Altenkunstadter Pfarrhaus. Auch sein Nachfolger Norbert Benkert (1765 - 1834) war bis 1803 Zisterziensermönch im Langheim. Vom Bamberger Bischof wurde er aber bereits als Weltpriester in Altenkunstadt eingesetzt.