Orts- und Pfarrgeschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Mainecks stammt aus dem Jahre 1323. Dort wird der Neubau einer Burg am Ort "Neuenkirchen" erwähnt. Der heutige Ortsname Maineck besteht entsprechend aus den Wortteilen "Main" und "Egg", also: Burg am Main.
1331 erwarb Leupold von Eloffstein die Burg Maineck mit Zugehörungen für die Dompropstei in Bamberg in Erfüllung eines Gelöbnisses. Seitdem unterstand der Ort politisch direkt den Domherren in Bamberg.
Kirchlich gehörte Maineck seit ca. 1248 zur Pfarrei Weismain. In der Neuzeit wechselte die Zugehörigkeit mehrmals zwischen Weismain, Mainroth und Burgkunstadt, bis Maineck zulezt im Jahre 2007 der Pfarrei Altenkunstadt im SSB Obermain-Jura zugeordnet wurde.
Seit 1915 ist Maineck dabei eine eigenständige Kuratie. Das Patrozinium "Allerheiligen" geht bereits auf das Jahr 1755 zurück. Lange Zeit war Maineck die einzige katholische Kirche im Erzbistum mit diesem Patrozinium.
Das Kirchengebäude
Der älteste Teil der Kirche ist die halbrunde Chorapsis. Diese ist bereits in Aufzeichnungen aus dem 11. Jahrhundert bezeugt. Freilegungen an den Fundamenten lassen darauf schließen, dass die Kirche ursprünglich einen Kleeblatt-Grundriss besaß. Die Chorapsis dient heute als Betkapelle und Raum der Stille - in ihr befindet sich eine Figur des Auferstandenen aus dem 15. Jahrhundert.
1705 erhielt das Gotteshaus sein heutiges Aussehen durch Ergänzung des Langhauses. Im Jahre 1723 wurde das Langhaus durch einen neuen Hochaltar abgerundet, der die schmerzhafte Dreifaltigkeit mit einer Allerheiligengruppe zeigt. Die flankierenden Figuren des Hl. Josef und des Hl. Wendelin waren Teil der alten Austattung.
Der rechte Seitenaltar zeigt eine Pietà aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts sowie ein Gemälde der Marienkrönung aus dem späten 18. Jahrhundert.
Der linke Seitenaltar weist ein Reliefbild der heiligen Sippe aus dem Jahre 1500 sowie ein Gemälde des Herzens Jesu auf. Daher wird an diesem Altar auch heute dem Hl. Herz Jesu gedacht.
Eine besondere Seltenheit ist die spätgotische Marienfigur, die Maria als Tempeljungfrau mit Buch und Lilie zeigt. Seit der letzten Kirchenrenovierung steht sie erhöht auf einem Sockel, um besser zur Geltung zu kommen.
Die Orgel
Die Orgel in der Mainecker Allerheiligenkirche ist eine neubarocke Schöpfung des Passauer Orgelbaumeisters Eisenbarth aus dem Jahre 1974.
Die Glocken
Die älteste Glocke stammt aus dem 16. Jahrhundert und trägt die Inschrift "Im Jahre des Herrn, 1524 - Das Wort des Herrn ist beständig".
Die zweite Glocke, die nach dem ersten Weltkrieg als Ersatz für eine im Krieg geopferte Glocke gegossen wurde, trägt die Inschrift: "Königin der Heiligen! Königin des Friedens! Bitte für uns! Die vor mir kam, zog in den Krieg, ich will den Frieden nur verkünden. Und Frieden lässt dich nur der Sieg im Kampfe gen dich selber finden." (Ch. Lotter, Bamberg, 1925)
Die dritte Glocke wurde 1951 vervollständigt. Sie ist dem Gedächtnis der Opfer des zweiten Welkrieges gewidmet.